EFFE Wahlumfrage 2024 - die GRÜNEN

Was denken die wahlwerbenden Parteien grundsätzlich über Schulen in freier Trägerschaft? 

Wie stehen sie zu einigen – für uns sehr entscheidenden – Themen?

 

Die aktuell Regierungsverantwortung tragenden Grünen haben dazu folgende Stellungnahmen abgegeben:

„Schulen in freier Trägerschaft sind oft Impulsgeber für Reformen, wo neue Ansätze erprobt werden und dann auf das öffentliche System überschwappen können. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag für das Bildungssystem.

Grundsätzlich befürworten wir ein starkes öffentliches und kostenloses Schulsystem. Es ist wichtig, dass alle Kinder die gleiche Chance haben. Nirgends wird Bildung so stark vererbt wie in Österreich. Es braucht eine soziale Durchmischung, damit alle profitieren und voneinander lernen können.

Aber wir sehen auch, dass es im öffentlichen Bildungssystem leider Lücken gibt. Nicht immer kann der Anspruch eingelöst werden, allen Kindern die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen. Auch hier leisten kleinere Schulen in freier Trägerschaft einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag.“

Bezüglich der wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen für Schulen in freier Trägerschaft sprechen sich die Grünen für eine Entbürokratisierung aus, die sowohl Lernende, Eltern als auch Schulen entlastet und größtmögliche Planungssicherheit geben soll. Sie setzen dabei auf eine kontinuierliche Begleitung und Kontrolle durch die Bildungsdirektionen.

Inhaltlich ist es für die Grünen wichtig zu gewährleisten, dass alle notwendigen Basiskompetenzen erfüllt werden. Individuelle Lernprozesse und soziale Kompetenzen sollen in der Schule stärker berücksichtigt werden.  Die reine Notengebung sei nicht aussagekräftig. Daher plädieren sie anstatt der derzeitigen Zeugnisse für ein individuelles Stärkenportfolio mit Dokumentationen von Projekten, außerschulischen Leistungen und Talente-Checks.

 

Im Hinblick auf die Finanzierung sprechen sich die Grünen für eine Gleichstellung bei der Subventionierung von konfessionellen und privaten Schulen in freier Trägerschaft aus. Die derzeit vorherrschende Ungleichbehandlung sei nicht mehr zeitgemäß. Da auch private Schulen in die gesamtgesellschaftliche Integrationsaufgabe miteinbezogen werden müssten, sollten diese auch außerordentliche Lernende (mit Sprachförderbedarf) und Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) aufnehmen können und dafür genauso wie öffentliche Schulen Extra-Mittel und Ressourcen erhalten.